Neue Auswertung zeigt: Schweizer Wölfe reissen kontinuierlich weniger Nutztiere

  • Neue Auswertung zeigt:  Schweizer Wölfe reissen kontinuierlich weniger Nutztiere

 

Pressemitteilung vom 19.06.2020

 

Der weit verbreitete Eindruck, dass Wölfe stets mehr Nutztiere reissen und der Herdenschutz immer schwieriger wird, täuscht. Pro Wolf werden heute deutlich weniger Nutztiere gerissen als noch in der Anfangsphase der Rückkehr der Tierart in die Schweiz. Nur die Vermehrung der Wölfe sorgt dafür, dass die Zahlen der gerissenen Nutztiere nicht stark sinken. Die statistische Auswertung der Wolfs- und Risszahlen belegt die Wirksamkeit des Herdenschutzes.

 

Seit 25 Jahren leben wieder Wölfe in der Schweiz. Seither sorgen sie durch Risse von Nutztieren auch immer wieder für Schlagzeilen. Doch der Eindruck, dass Wölfe stets mehr Nutztiere reissen und der Herdenschutz immer schwieriger wird, täuscht. Denn pro Wolf werden heute deutlich weniger Nutztiere gerissen als noch in der Anfangsphase der Rückkehr der Tierart in die Schweiz. Dies zeigt eine statistische Auswertung aller Wolfs- und Risszahlen des Bundes durch die Gruppe Wolf Schweiz.

 

Dass es in den vergangenen Jahren nicht zu einem deutlichen Rückgang der Summe aller Risse gekommen ist, ist bedingt durch das Wachstum der Wolfspopulation. Die Vermehrung der Wölfe hat die rückläufigen Risszahlen pro Wolf kompensiert. Weil die Zahl der Schafe und Ziegen deutlich weniger stark gesunken ist als die Zahl der Risse an diesen Tieren, können sinkende Nutztierbestände nicht als Ursache für die geringeren Risszahlen pro Wolf fungieren. Der Grund dürfte beim Herdenschutz zu finden sein, der auch nach anderen Untersuchungen wirksam ist zur Vermeidung von Wolfsrissen.


Auskünfte:
David Gerke, Präsident Gruppe Wolf Schweiz
079 305 46 57, david.gerke@gruppe-wolf.ch

 

Infobox: 

Wölfe und Kühe nüchtern betrachtet

Bei ausgewachsenen Kühen, also sowohl Milch- als auch Mutterkühen, gibt es in der Schweiz keinen belegten Wolfsriss. In den letzten zehn Jahren wurden in der Schweiz jährlich zwischen 0 und 5 Tiere aus der Gattung der Kuhartigen von Wölfen gerissen. Dabei handelte es sich mit wenigen Ausnahmen um frisch auf der Weide geborene Kälber, die aus verschiedenen Gründen dem Einflussbereich ihrer Mutter entwichen sind (z.B. unter Zaun durchgeschlüpft) oder von dieser nicht verteidigt wurden (z.B. wenn Kälber wegen Missbildungen nicht angenommen wurden). 

» Weitere Informationen

 

 

» Zahlen und Fakten zur Einordnung von Wolfrissen in der Schweiz (pdf)

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