Gefährlichkeit für Menschen

Greifen Wölfe Menschen an?

Der Wolf ist ein Wildtier und als solches begegnet er Menschen mit einer natürlichen Vorsicht und hält zumeist Distanz. Er ist aber ebenso ausgesprochen lernfähig und damit imstande, geschickt mit menschlicher Präsenz umzugehen: Er lernt, wie er in Kulturlandschaften überleben kann und er lernt auch, ob Menschen eine Gefahr darstellen.

Angriffe von Wölfen auf Menschen sind extrem selten, konnten aber mehrfach nachgewiesen werden. Aus historischer Zeit liegen einige Berichte vor, welche auf Wolfsangriffe hindeuten. Der Wahrheitsgehalt dieser Schilderungen ist aber meistens nicht überprüfbar. Einige wenige gesicherte Wolfsangriffe liegen auch aus dem 20. Jahrhundert vor. Verschiedene Autoren haben die vorliegenden Fakten zusammengetragen und ausgewertet. Wir empfehlen zu diesem Thema die NINA-Studie und das Buch Wolfsangriffe von Elli H. Radinger zur Lektüre.

 

Angst vor Wölfen ist unbegründet

Wolfsangriffe sind vermeidbar. Die Tatsache, dass in früheren Zeiten auch in Europa Wolfsangriffe stattgefunden haben, sagt nichts aus über die Gefahr, die heute von Wölfen ausgeht. Die Umstände, unter welchen es zu Wolfsangriffen kommen kann, wurden untersucht und sind gut bekannt. Der Mensch passt nicht in das Beuteschema des Wolfes und ist durch diesen damit grundsätzlich nicht gefährdet. Angriffe setzen stets spezielle Situationen voraus. Drei Faktoren wurden eruiert, die solchen Ereignissen stets voraus gingen:
 

  • Tollwut (Symptome der Tollwut sind u.a. eine veränderte Verhaltensweise mit Angst und Aggressivität)
  • Aktive Fütterung durch Menschen (Folge ist eine Futterkonditionierung, d.h. der Wolf bringt Menschen mit Futter in Verbindung)
  • Fehlen von natürlicher Beute (der Wolf ist gezwungen, auf Beute auszuweichen, die nicht seinem Beuteschema entspricht)
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Alle drei Faktoren sind hinreichend bekannt und erforscht sowie durch den Menschen weitgehend kontrollierbar. Die Tollwut wurde mittels grossflächiger Impfkampagnen zurückgedrängt und gilt in der Schweiz seit rund 20 Jahren als ausgerottet. Auch eine erneute Ausbreitung dieser Krankheit, wie sie teilweise in anderen Ländern festgestellt wird, kann in der Schweiz durch diese bewährte Methode verhindert werden. Um eine aktive Fütterung zu vermeiden, müssen Bewohner und Besucher von Wolfsgebieten entsprechend sensibilisiert werden. Trotzdem angefütterte (futterkonditionierte) Wölfe können im Rahmen der heutigen Gesetzgebung rasch abgeschossen werden, bevor etwas passiert. Die Bestände der Beutetiere des Wolfes (hauptsächlich Reh und Rothirsch, aber auch Gämse, Wildschwein und Steinbock) sind in Europa hoch wie seit Jahrhunderten nicht mehr und deutlich höher als in der nachmittelalterlichen Phase, als Wolfsangriffe vorkamen. Eine erneute Gefährdung dieser Arten ist nicht absehbar, auch nicht durch die Ausbreitung des Wolfes. Natürlicherweise dezimiert der Wolf seine Beute niemals derart stark, dass er auf andere Beute ausweichen muss. Verantwortlich für die früheren Bestandesrückgänge der Paarhufer war einzig der Mensch. Durch die fortschrittliche Jagdgesetzgebung der Schweiz ist sichergestellt, dass die Wildbestände auch in zukunft hoch bleiben und dem Wolf damit ausreichend natürliche Beute zur Verfügung steht. Eine Gefährdung des Menschen kann damit ausgeschlossen werden.

 

Wolf

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