Für den Luchs in der Schweiz
Die Gruppe Wolf Schweiz (GWS) setzt sich dafür ein, dass der Luchs in der Schweiz akzeptiert wird. Er ist ein ebenso wie der Wolf ein einheimisches Tier, welches in der Schweiz ausgerottet wurde. Der Luchs wurde hierzulande in den 1970er Jahren legal angesiedelt und bildet mittlerweile Populationen im Jura und den nördlichen und westlichen Alpen.
Unsere Positionen:
- Der Luchs geniesst als in der Schweiz angestammte und einheimische Tierart ein grundsätzliches Existenzrecht, welches nicht mit menschlichen Interessen begründet werden muss.
- Durch die Ansiedlung des Luchses vor über 40 Jahren entstanden in der Schweiz Luchspopulationen im Jura und in den nördlichen und westlichen Alpen. Dies zeigt, dass der Lebensraum für die Art hier wieder grossflächig vorhanden ist. Wissenschaftliche Studien mit Habitatanalysen bestätigen dies.
- Die Schweiz beherbergt im Alpenraum die einzige grosse, zusammenhängende Luchspopulation und trägt daher eine ausgesprochen grosse Verantwortung für den Erhalt dieser Art. Wir lehnen deshalb jede Schwächung dieser Population entschieden ab.
- Konflikte mit Luchsen ergeben sich gelegentlich in Form von Nutztierrissen. Die Anzahl der Schäden ist jedoch gering, es werden in der Schweiz rund 30 Nutztiere pro Jahr gerissen. Dies bei einem Bestand von rund 150-200 Luchsen in der Schweiz.
- Mit den traditionellen Herdenschutzmassnahmen (Herdenschutzhunde, geeignete Zäune und Hirten) lassen sich allfällige Nutztierrisse durch Luchse signifikant verringern. Diese Herdenschutzmassnahmen wirken unspezifisch gegen verschiedene Raubtiere, deren Implementierung empfiehlt sich somit im Alpenraum generell.
- Von einem Teil der Jägerschaft wird es als Konflikt empfunden, wenn Luchse Rehe oder Gämsen reissen und deren Bestände sich dadurch verändern (Rückgang des Bestandes, veränderte Habitatnutzung). Solange das Überleben der Bestände von Reh oder Gämse gesichert ist, sehen wir darin jedoch explizit keinen Konflikt. Wir lehnen die Bestrebungen der Jagdverbände und Behörden, den Luchsbestand zu dezimieren, um Jagderträge hoch zu halten, vehement ab.
- Hohe Luchsbestände können nachweislich die Verjüngungssituation im Bergwald verbessern. Bergwälder sind zumeist auch Schutzwälder für die öffentliche Sicherheit von grosser Bedeutung. Auch deshalb ist die Dezimierung des Luchsbestandes abzulehnen.