Erste wissenschaftliche Untersuchung aus Italien zeigt: Nicht-tödliche Vergrämung von Wölfen kann Risse massiv reduzieren

Pressemitteilung vom 31. August 2022

 

Nicht-tödliche Vergrämungen von Wölfen können ihr Verhalten radikal verändern und dazu führen, dass sie massiv weniger Nutztiere reissen. Dies zeigt die erste wissenschaftliche Begleitung eines Praxisversuchs in den italienischen Alpen, wo ein zuvor auffälliger Leitrüde eines Wolfsrudels besendert und mit Gummischrot vergrämt wurde. Er reduzierte danach die Angriffe auf Nutztiere um 70%.

 

Die Jagden auf Wildtiere steigerte er sogar um 89%, er erhöhte die tägliche Laufleistung um 74% und verhielt sich gegenüber Menschen viel scheuer als zuvor. Die Studie wurde durchgeführt am Leitrüden des Grappa-Rudels in der norditalienischen Provinz Venezien. Der Rüde wurde besendert und vergrämt, weil es sehr häufig Nutztiere gerissen hat und sich gegenüber dem Alppersonal wenig scheu verhalten hat. Er jagte teils alleine, teils mit anderen Rudelmitgliedern zusammen. Die genannten Resultate der wissenschaftlichen Begleitung der Vergrämung wurden vorab publiziert, die gesamte Studie folgt in nächster Zeit. Durchgeführt wurde die Studie von einem Forschungsteam der Universität Sassari.

 

Tote Wölfe lernen nichts mehr – vergrämte Wölfe schon!

 

Vergrämungen haben gegenüber Abschüssen den Vorteil, dass die Wölfe daraus lernen können. Gebiete durch Abschüsse wolfsfrei zu halten, funktioniert angesichts steigender Bestände nicht. Werden Wölfe abgeschossen, wandern umgehend neue ein, die ein ebenso unerwünschtes Verhalten aufweisen können. Daher ist die Erziehung von Wölfen durch Vergrämung dem Abschuss vorziehen, gerade auch im Hinblick auf den Schutz der Nutztiere.

 

Auskünfte:

David Gerke, Geschäftsführer Gruppe Wolf Schweiz

Tel. 079 305 46 57, david.gerke@gruppe-wolf.ch


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