Rudel Entremont
Aktuelle Fakten zur Wolfspräsenz
- Paarbildung: seit 2018 Hinweise auf Wolfspaare unterschiedlicher Zusammensetzung
- 2019-21: wohl keine Reproduktionen
- Reproduktion 2022: ja
Hintergründe
Im Gebiet Val d'Entremont im Unterwallis hat sich 2018 ein Wolfspaar gebildet, eine Rudelbildung schien möglich. Beim Wolfspaar handelte es sich um die Fähe F41 und den Rüden M98. Das Paar war 2018 und 2019 im Gebiet präsent. Es hat sich auch während der Ranzzeit im Winter 2018/19 dort aufgehalten. Fotofallenaufnahmen vom April 2019 deuteten bereits auf eine Trächtigkeit der Wölfin hin. Das Paar zeigte folglich im Sommer ein Raumnutzungsverhalten, wie es typisch ist für eine Reproduktion: Ein im Vergleich zu nicht reproduzierenden Wölfen räumlich stark eingeschränktes Streifgebiet, konzentriert auf einen ruhigen, wild-, wald- und wasserreichen Lebensraum mit ausreichend Deckung.
Ob das Paar 2019 tatsächlich Welpen aufgezogen hat, ist aber unklar. Zusätzlich zu den fortlaufenden Nachweisen des bekannten Paares, konnten im Herbst 2019 zwar drei weitere Wölfe mitten im vermuteten Reproduktionsgebiet nachgewiesen werden (F54, M114, M115), im Februar 2020 gelangte der Nachweis eines sechsten Wolfes innert Jahresfrist (M123). Die genetischen Resultate zeigen jedoch, dass diese vier neuen Wölfe keine Jungtiere des Paares aus F41 und M98 sind. Ob es sich um Jungtiere eines anderen, unbekannten Paares im Gebiet handelt, ist nicht klar. Zumindest beweist die Präsenz von sechs Wölfen beiderlei Geschlechts innert eines Jahres im selben Gebiet und mit teilweiser Vergesellschaftung die Präsenz eines Rudels.
Im Verlauf des Jahres 2020 konnten mit F65, F69, F86, F92, M134, M136, M138, M146, M155, M174 und M181 nochmals acht weitere Wölfe im Gebiet nachgewiesen werden. Dieser Nachweis von mindestens 17 Wölfen innert drei Jahren mit zumindest teilweiser Vergesellschaftung deutet klar und deutlich auf eine Rudelpräsenz hin und legt auch eine Reproduktion nahe. Ein eindeutiger Nachweis dafür steht jedoch noch aus. Im Jahr 2021 konnte zumindest die Präsenz eines Paares belegt werden.
Im Herbst 2022 erfolgte erstmals ein Reproduktionsnachweis im Val d'Entremont. Als Elterntiere kommen mehrere Individuen in Frage (M230, M248 oder M265 als Vater, F119, F130 oder F131 als Mutter).