Rudel Vorab

 Aktuelle Fakten zur Wolfspräsenz

  • Paarbildung: 2017 (Wölfin F33 x Wolf M56)
  • Erste Reproduktion: 2018 (bezeichnet als Rudel Ringelspitz)
  • Reproduktion 2019 und 2020: ja
  • Reproduktion 2021: nein (beide Elterntiere sind tot)
  • Reproduktion 2022: ja (neue Elterntiere, wohl M133 x F81 oder F61, Umbenennung in Rudel Vorab)

 

Hintergründe

Das Wolfsrudel in der unteren Surselva, Ringelspitzrudel genannt, bildete sich 2018, als dort erstmals Jungtiere geboren wurden. Auch 2019 wurde ein Wurf nachgewiesen, es gab mindestens fünf Welpen. 2020 gab es erneut fünf Welpen. 2021 erfolgte aufgrund des Todes der beiden Elternwölfe bei Revierkämpfen keine Reproduktion. 2022 gab es eine Reproduktion durch ein neues Wolfspaar, das Rudel heisst von nun an Vorab-Rudel. Beim reproduzierenden Paar handelt es sich womöglich um M133 und um F81 oder allenfalls F61. F81 wurde 2020 im Val-Gronda-Rudel geboren und hielt sich im Sommer 2022 im Reproduktionsgebiet auf. F61 hatte ihr Revier zwar bisher in Glarus, machte aber auch Abstecher in die Surselva. 

 

2018 entstand das erste Rudel, als sich am Südfuss des Ringelspitz bei Trin ein Wolfspaar fortpflanzte. Diese Rudelbildung zeichnete sich bereits im Sommer 2017 ab, als im Zusammenhang mit Nutztierrissen im selben Gebiet zwei Wölfe nachgewiesen werden konnten, die nicht (mehr) zum nahen Calanda-Rudel gehörten. Die Nachweise des neuen Rudels gelangten im September und Oktober 2018, als im Bereich der Alp Culm da Sterls im Abstand von einigen Wochen drei abgestürtze Wolfswelpen gefunden wurden. Die Calanda-Wölfe reproduzierten auch 2018 weiter östlich, womit ihnen diese Welpen nicht zugeordnet werden konnten.

 

Bei den Leittieren des neuen Rudels handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um die Fähe F33 und den Rüden M56. F33 ist ein Jungwolf des Calanda-Rudels und wurde 2016 geboren. Ab 2017 hielt sie sich westlich des Rudels in der unteren Surselva auf, genetisch nachgewiesen wurde sie dabei im Gebiet zwischen Ilanz und Trin. M56 stammt nicht aus dem Calanda-Rudel, sondern ist aus Italien oder Frankreich zugewandert und hält sich seit 2015 in der Umgebung der Calanda-Wölfe auf, wohl in der Hoffnung auf ein junges Weibchen des Rudels (diese Hoffnung erfüllte sich offenkundig). Er wurde 2015 im Sarganserland und 2016 in der unteren Surselva genetisch nachgewiesen, 2017 erfolgten keine Nachweise. 2018 erfolgte in der unteren Surselva erneut ein genetischer Nachweis von ihm im Streifgebiet von F33.

 

Erste Hinweise auf die Paarbildung datieren vom Sommer 2017, als bei gerissenen Schafen oberhalb von Trin die Fähe F33 genetisch nachgewiesen wurde. Mittels Fotofallen wurden aber zwei Wölfe gemeinsam nachgewiesen und es erfolgten auch Sichtbeobachtungen von zwei Tieren. Das zweite Tier konnte zu diesem Zeitpunkt zwar nicht genetisch erfasst werden, andere Nachweise sprechen aber für M56 (siehe oben). Im Frühling 2018 konnten erneut Nachweise zweier adulter Wölfe im Gebiet erbracht werden, wobei sich auch eine Trächtigkeit eines der Tiere vermuten liess. Die Konsumation sehr grosser Fleischmengen an gerissenen Nutztieren im Sommer 2018 verfestigten den Verdacht auf eine Reproduktion. Das Streifebiet des Paares erstreckte sich 2017 und 2018 gemäss verschiedenen Beobachtungen und Nachweisen auf das Gebiet zwischen Kunkelspass und Andiast nördlich des Vorderrheins. Auch nach der Rudelbildung 2018 beanspruchen die Wölfe nun ein Gebiet nördlich des Vorderrheins in der unteren Surselva. Daher erfolgt die Benennung dieser Wolfsfamilie als Surselva-Rudel.

 

Mit dem genetischen Monitoring konnten die 2018 geborenen Jungtiere mittlerweile identifiziert werden. Es handelt sich um die acht Individuen F39, F45, F46, F48, M90, M91, M96 und M97. Davon sind drei Individuen wie oben erwähnt im Herbst 2018 tödlich verunglückt (F39, M90, M91), ein viertes wurde im Februar 2018 zwischen Flims und Trin von einem Fahrzeug überfahren und tödlich verletzt (F48). 2019 wurde im Juli ebenfalls eine Reproduktion mit mindestens drei Welpen festgestellt, später konnten sogar fünf Welpen nachgewiesen werden, ebenso wie 2020.

 

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